Man muss definitiv kein großer Sportfan sein, um mit Schlittenhunderennen vertraut zu sein. In den kälteren Regionen der Welt werden Schlittenhunde nämlich schon seit Jahrzehnten als ein praktisches Bewegungsmittel verwendet. Im Laufe der Jahre ergab sich daraus eine interessante Wintersportart, die sich insbesondere in arktischen Ländern großer Popularität erfreut.

Tatsächlich sahen wir Schlittenhunderennen in der Vergangenheit bereits drei Mal als Demonstrationssportart bei den Olympischen Winterspielen. Das Ganze wird mit der Zeit immer populärer, sodass es nicht überraschen wird, wenn sich Schlittenhunderennen in der Zukunft zum regulären olympischen Sport entwickeln. Möchten Sie mehr über diese beliebte Sportart erfahren? In diesem Artikel erklären wir alles, was man darüber wissen sollte!

Geschichte von Schlittenhunderennen

Um die Geschichte von Schlittenhunderennen zurückzuverfolgen, müssen wir bis ins Jahr 1908 reisen als in Alaska das erste Rennen dieser Art stattfand. Die Rennstrecke streckte sich zwischen den Städten Nome und Candle und war ganze 400 Meilen lang. Der Gewinner des ersten Schlittenhunderennens war John Hegness mit einer Zeit von 119 Stunden, 15 Minuten und 12 Sekunden.

In den darauffolgenden Jahren wurde das Ganze deutlich populärer, sodass die Teilnehmerfelder in 1909 und 1910 um ein Vielfaches größer waren. Beim Rennen in 1910 gewann der legendäre John (Iron Man) Johnson. Der Amerikaner stellte dabei einen Rekord auf (74 Stunden, 14 Minuten und 37 Sekunden), der noch immer nicht gebrochen wurde.

Welche rennen gibt es?

Bevor wir zu den unterschiedlichen Rennen kommen, gilt es zu erwähnen, dass der Großteil von denen von einem der drei internationalen Verbänden organisiert wird. Demnach ist der Verband namens ISDRA (International Sled Dog Racing Association) für alle offiziellen Schlittenhunderennen in USA und Kanada zuständig. In Europa werden die Events vom Verband namens ESDRA (European Sled Dog Racing Association) veranstaltet, während für die World Cup-Rennen und die Weltmeisterschaft (alle 2 Jahre) der Verband namens IFSS (International Federation of Sleddog Sports) verantwortlich ist.

Arten von Schlittenhunderennen

Die erste Klassifizierung der Schlittenhunderennen basiert auf der Länge der Rennstrecke. Demzufolge gibt es drei Arten von Schlittenhunderennen, und zwar:

Kurze Distanz: Rennstrecke zwischen 4 und 100 Meilen;

Mittlere Distanz: Rennstrecke zwischen 100 und 300 Meilen;

Lange Distanz: Rennstrecken zwischen 300 und 1000 Meilen.

Nicht alle Wagen werden von der identischen Anzahl von Schlittenhunden gezogen. Obwohl es diesbezüglich viele Kategorien gibt, sind Rennen mit 4, 6, 8 und 10 Schlittenhunden am meisten verbreitet. Abgesehen davon existieren sogenannte Open Races, bei denen es keine Obergrenze in Bezug auf die Anzahl der Schlittenhunde gibt. Allerdings sind diese eine echte Seltenheit, da die Organisation in diesem Fall sehr kompliziert ist.

Ähnlich wie in Biathlon gibt es auch eine Klassifizierung je nach Art des Rennstarts. In Europa und vielen Teilen von Kanada sieht man viel mehr Rennen im Massenstart. In diesen Fällen starten alle Teilnehmer gleichzeitig, sodass wir bis zu 30 Teams bzw. 300 Schlittenhunde an der Startlinie sehen können.

Die zweite Version (zeitgesteuerter Start) ist insbesonder in den Vereinigten Staaten populär. Dabei starten die Teilnehmer in regulären Zeitabständen nacheinander. Bei solchen Rennen kämpft man also nicht gegen andere Teilnehmer, sondern gegen die Uhr. Dies macht den Organisationsprozess eines Rennens viel leichter, sodass es nicht verwundert, dass solche Schlittenhunderennen immer mehr an Popularität gewinnen.

Die bekanntesten Schlittenhunderennen

In Bezug auf die Popularität kann sich kein Rennen mit dem American Dog Derby messen. Tatsächlich handelt es sich dabei ums älteste Schlittenhunderennen auf der Welt, da die Erstaustragung bereits im Jahr 1917 stattfand. In den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts war das Rennen unheimlich populär, sodass es auch eine Live-Übertragung davon im Fernsehen gab. Die Einschaltquoten waren nahezu identisch wie beim Kentucky Derby oder Indy 500, sodass die Wagen oftmals von Promis gesteuert wurden.

Dicht dahinter liegt das Rennen namens Iditarod. Dies ist das bekannteste Schlittenhunderennen auf einer langen Distanz und ist auch unter dem Namen „Das letzte große Rennen der Welt“ bekannt. Die Rennstrecke ist um die 1000 Meilen lang und diese streckt sich über einige der schönsten Orte der Welt. Die Teams bestehen aus 12 bis 16 Schlittenhunden und alle davon müssen die Strecke zwischen den Städten Anchorage und Nome bewältigen.

Fazit

Obwohl Schlittenhunderennen nicht so populär wie das Skifahren oder Skispringen sind, ist klar, dass es sich hierbei um eine äußerst interessante Wintersportart handelt. Natürlich gibt es mehrere Kategorien, sodass jeder das passende für sich finden kann. Dank der großen Popularität von Schlittenhunderennen in Nordamerika und einigen Ländern Europas wäre es definitiv nicht überraschend, wenn wir das Ganze in näherer Zukunft bei den Olympischen Winterspielen sehen würden. Wer also genug von klassischen Sportarten hat und nach einem neuen spaßigen Zeitvertreib sucht, sollte Schlittenhunderennen zweifellos in Erwägung ziehen.